150 Jahre Polizei in Ober-Ramstadt
Uniformen der französischen Gendarmerie, der Volkspolizei der DDR oder der hessischen Wasserschutzpolizei, dazu viele besondere Polizeimützen und Abzeichen aus der ganzen Welt: In vielen Jahrzehnten hat der ehemalige Polizeibeamte Klaus Mangold aus Ober-Ramstadt außergewöhnliche Stücke zur Geschichte der Polizei mit viel Enthusiasmus und Kenntnisreichtum gesammelt. Der Anlass für dieser aktuellen Ausstellung ist ein besonderes Jubiläum, denn die Polizeistation in Ober-Ramstadt wurde im Jahr 1874 errichtet.
Die Gemeinde besaß vor dieser Zeit noch keine eigene Polizeistation, sondern nur eine Sicherheitswache aus Ortsbürgern, die sich gegenüber nächtlichen Schlägereien jedoch als
wirkungslos erwies. Eine Messerstecherei führte 1874 vermutlich dazu, dass zwei Gendarmen des Großherzoglich Hessischen Gendarmeriekorps aus Darmstadt nach Ober-Ramstadt abgeordnet wurden. Ihnen gelang es offensichtlich die nächtlichen Krawalle zu beenden, so dass sie 1902 wieder abgezogen werden konnten. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich die mit Fäusten, Latten und Messern ausgetragenen Schlägereien meist junger, alkoholisierter Männer wieder einstellten und die Anwohner um ihre Nachtruhe brachten. 1904 führten Proteste der Einwohner nach abermaligen Krawallen zur dauerhaften Einstellung von zwei Nachtpolizisten und 1905 wurde erneut die Gendarmerie Station in Ober-Ramstadt eingerichtet. Diese hatte ihren Sitz im alten Rathaus – dem heutigen Museum Ober-Ramstadt.
Die Ausstellung zeichnet die wechselvolle Geschichte der Polizeistation bis zur Gegenwart mit sehenswerten Objekten und Bildern nach. Auch die ehemalige “Bätzekammer”, das kleine Gefängnisverlies, wurde anlässlich der Ausstellung wieder zugänglich gemacht.